Plusquamperfekt – deutsche Zeitform für die Vorvergangenheit

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Was ist Plusquamperfekt?

Die deutsche Zeitform Plusquamperfekt (Vorvergangenheit) verwenden wir, wenn wir bei einer Erzählung in der Vergangenheit (im Präteritum) auf etwas zurückblicken, das noch davor passiert war.

Mit unserer übersichtlichen Erläuterung verstehst du die Zeitform Plusquamperfekt ganz schnell und kannst anschließend dein Können in den Übungen unter Beweis stellen.

Beispiel

Beim Talent-Wettbewerb spielte Luise fehlerfrei ein schwieriges Stück auf der Flöte.

Sie hatte sehr lange geübt, bevor sie das Stück so perfekt spielen konnte.

Wann verwendet man Plusquamperfekt im Deutschen?

Wir verwenden die deutsche Zeitform Plusquamperfekt für Handlungen, die zeitlich noch vor einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit passierten.

Beispiel:
Sie hatte sehr lange geübt, bevor sie das Stück so perfekt spielen konnte.

Wie bildet man das Plusquamperfekt?

Um Verben im Plusquamperfekt zu konjugieren, brauchen wir die Präteritum-Formen von sein/haben und das Partizip II vom Vollverb.

Person sein haben
1. Person Singular (ich) ich war gegangen ich hatte gelesen
2. Person Singular (du) du warst du hattest
3. Person Singular (er/sie/es/man) er war er hatte
1. Person Plural (wir) wir waren wir hatten
2. Person Plural (ihr) ihr wart ihr hattet
3. Person Plural/Höflichkeitsform (sie/Sie) sie waren sie hatten

Partizip II

Für das Partizip II unterscheiden wir starke Verben (ge…en) und schwache/gemischte Verben (ge…t). Die Partizipformen für starke und gemischte Verben findest du in der Liste unregelmäßige Verben.

Verbtyp Konjugation Beispiel
stark ge…en sehen – gesehen Ich hatte sie gesehen.
schwach ge…t üben – geübt Sie hatte viel geübt.
gemischt ge…t denken – gedacht Wir hatten an sie gedacht.

Besonderheiten bei der Bildung

Bei der Bildung des Partizip II müssen wir einige Besonderheiten beachten:

  • Viele starke und gemischte Verben ändern im Partizip II den Stamm. (siehe Liste der starken und gemischten Verben)
    Beispiel:
    gehen – gegangen, bringen – gebracht
  • Endet der Wortstamm aufd/t, hängen wir bei schwachen/gemischten Verben et an.
    Beispiel:
    warten – gewartet
  • Verben mit der Endung ieren bilden das Partizip II ohne ge.
    Beispiel:
    studieren – studiert
  • Nicht trennbare Verben bilden das Partizip II ohne ge. (siehe trennbare und nicht trennbare Verben)
    Beispiel:
    verstehen – verstanden
  • Bei trennbaren Verben steht ge hinter dem Präfix. (siehe trennbare und nicht trennbare Verben)
    Beispiel:
    ankommen – angekommen